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Konzeption und Groblernziele
Die unter "Groblernschritte" angeführten Themenbereiche des
Unterrichtswerkes "Mathematik endecken und verstehen" werden unter
Berücksichtigung neuester Forschungsergebnisse zum Verlauf von mathematischen
Lernprozessen erarbeitet. Zu diesen Forschungsergebnissen gehört vor allem
die zentrale Erkenntnis, dass Lernprozesse mehrdimensional verlaufen und nur
unter Berücksichtigung der Lerndimensionen Niveau, Komplexitiät und
Lernart kind-, sach- und lernstrukturgemäß organisiert werden können
(vgl. Kutzer 1998, Kutzer 1999, Kutzer 2000). Für die Organisation solcher
Lernprozesse sind Sachstrukturanalysen und Beispiele für die methodische
und didaktische Umsetzung in den Kommentarbänden vorgegeben.
Da eine struktur- und niveauorientierte Lernorganisation die Einheit von didaktischen Entscheidungen und diagnostischen Lernstandsanalysen voraussetzt, werden entsprechende diagnostische Hilfen vorgegeben. Somit ist das "Abholen der Kinder an der Stelle des Lernprozesses möglich, an der sie in Richtung auf ein vorgegebenes Lernziel stehen" (Kutzer 1973). Die angebotenen Arbeitsmittel haben die Funktion, den Lernprozess kind-, sach- und lernstrukturgemäß zu stützen und die erforderlichen generalisierenden Einsichten zu ermöglichen. Sie werden daher so eingesetzt, dass sowohl die Niveaustufen wie auch die entsprechenden Komplexitätsstufen nach den Fähigkeiten des Kindes durchlaufen werden können. Werden die in den Kommentarbänden angeführten Erkenntnisse und Empfehlungen von der Lehrerin / dem Lehrer beachtet, ist auf diesen Grundlagen aufbauend ein offener Unterricht möglich, der jedem Kind erlaubt, seine Lernwege und seine Lernschritte selbständig auf der Grundlage vorgegebener Erkenntnisse und Erkenntniszusammenhänge zu bestimmen. Die Fähigkeit zur selbständigen Anwendung des Gelernten in Lebenssituationen (Sachaufgaben) ist eine zwingende Konsequenz dieser Vorgehensweise. Entsprechende Wirkungen sind empirisch nachgewiesen. So wurden von August 1999 bis Juli 2000 einundzwanzig Kinder, die von mindestens 2 unabhängigen Instituten mit dem Ergebnis " Teilleistungsschwäche Dyskalkulie" getestet wurden, unter Anleitung von D. Waniek und R. Kutzer wöchentlich 1-2 Stunden gefördert. Bei 13 Kindern waren Lernerfolge zu verzeichnen, die denen von 2 Schuljahren entsprechen. Auch die übrigen Kinder hatten Lernerfolge aufzuweisen, die eine Einstufung " Dyskalkulie-Kind" keinesfalls rechtfertigen. Die folgende Tabelle zeigt, welche Materialien für welche Groblernziele eingesetzt werden können:
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